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50. Todestag von Martin Luther King | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Autorin: Andrea Schneider Vorschlag zur Anmoderation: ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Musik: Stevie Wonder, Happy Birthday Happy birthday – diesen weltbekannten Song hat 1980 Stevie Wonder geschrieben. Als Geburtstagsgruß für einen Mann, der da schon 12 Jahre tot war. Und als Aufforderung, diesen Mann mit einem jährlichen Gedenktag zu ehren: Martin Luther King. Am 15. Januar 1929, wurde King in Atlanta geboren. Seine Mutter war Lehrerin, sein Vater Prediger einer schwarzen Baptistengemeinde und in der aufkeimenden Bürgerrechtsbewegung aktiv. Martin Luther King Jr. ist ein begabtes Kind. Er tritt in die Fußstapfen seines Vaters, wird Pastor derselben Baptistengemeinde, engagiert sich wie er als Bürgerrechtler. Gegen Rassentrennung und soziales Unrecht. Mit diesem ganz entscheidenden, nie hinterfragten Vorzeichen: Gewaltfrei widerstehen. Auch noch so fanatische Rassisten können diese Vision nicht ausreißen, die Martin Luther King am 28. August 1963 Hundertausenden in Kopf und Herz einpflanzt in seiner weltberühmten Rede: „Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in dem man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird. Ich habe einen Traum.“ Für den schwarzen Christen und Enkel eines Baumwoll-Sklaven ist klar: Die Freiheit von Glauben und Gewissen muss in konkrete Freiheit des Lebens, in soziale Gerechtigkeit münden. Aus der Kraft des Glaubens müssen sich Christen einer ungerechten Regierung und unsozialen Gesetzen widersetzen. Musik: Joan Baez, We shall overcome ... Im September 1964 reist Martin Luther King ins geteilte Berlin. Er will unbedingt auch nach Ostberlin. Offiziell wird der Besuch in Ostberlin nicht angekündigt. Aber der DDR-Buschfunk funktioniert. Die Marienkirche am Alexanderplatz ist bereits überfüllt, als der prominente Prediger dort ankommt. Gesine Schuppan war dabei: „Dass da jemand kam, der von Gewaltlosigkeit gesprochen hat, der von seinem Glauben gesprochen hat, der von Freiheit gesprochen hat, von Gerechtigkeit gesprochen hat. Das waren alles Begriffe eigentlich, bei denen man eine Gänsehaut kriegen konnte.“ Drei Monate nach seinem Berlinbesuch, im Dezember 1964, wird dem Bürgerrechtler in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen.
Trotz ihres Wahlrechts werden Farbige schikaniert, wenn sie wählen gehen wollen. Die schwarze Bürgerrechtsbewegung wird immer radikaler. King gerät immer mehr zwischen die Stühle. Aber er steht beharrlich gerade für seinen Traum. Kann nicht anders. Lässt nicht ab davon: „Keine Gewalt!“. Am 3. April 1968 versucht er bei einem Müllarbeiterstreik in Memphis, Gewaltausschreitungen zu verhindern. Er hält eine bewegende Rede vor den Arbeitern. Wenige Stunden später, am 4. April um 18.01 Uhr wird Martin Luther King auf dem Balkon seines Hotels erschossen. Musik: We shall overcome … Martin Luther Kings Traum überlebt. Mit Zivilcourage aufstehen. Ohne Gewalt für Gerechtigkeit und Freiheit einstehen. Gesine Schuppan: Musik: Happy Birthday... Seit über 30 Jahren gibt es das, was Stevie Wonder in seinem Geburtstags-Song gefordert hatte: Einen offiziellen Martin-Luther-King-Gedenktag. Immer am 3. Montag im Januar. In den USA ist der King-Day ein gesetzlicher Feiertag. Musik: Happy Birthday... |
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